Kleine Räume optimal nutzen – Experten-Tipps für ein gelungenes Home Staging

1-Zimmer-Wohnungen oder kleine Räume werden immer beliebter – nicht nur bei Studierenden! Denn nicht jeder wünscht sich eine große Wohnung oder ein großes Haus, sondern es wird ganz bewusst nach einer kleinen Wohnung mit kleinen Räumen gesucht. 

Auch beim Home Staging kommt es immer wieder vor, dass eine 1-Zimmer-Wohnung oder eine kleinere Wohnung gestaged werden soll. Hierbei gibt es dann ein paar Dinge, die Du als Home Stager:in beachten solltest. 

Deshalb verrate ich Dir hier meine Expertentipps, wie Du kleine Räume optimal einrichten kannst, um diese größer wirken zu lassen. 

 

Vorteile einer kleinen Wohnung

Kleine Wohnungen sind vor allem in Städten beliebt, und das nicht nur bei Studenten. Auch Singles, Pendler und junge Paare ziehen gerne in eine Wohnung mit kleinen Räumen. Einer der Hauptgründe sind die Kosten. Denn in der Stadt sind die Quadratmeterpreise oft sehr hoch, sodass sich große Wohnungen wirtschaftlich nicht lohnen. 

Aber nicht nur die günstigere Miete macht kleine Wohnungen attraktiv. Viele entscheiden sich auch wegen des Charmes und der Gemütlichkeit für eine kleine Wohnung!

Man braucht nicht viel, um kleine Räume wohnlich zu gestalten und um einen Wohlfühlfaktor zu erzeugen. Dies ist besonders wichtig, wenn ein Haushalt neu gegründet wird, aus welchen Gründen auch immer und in welchem Alter auch immer. 

Ein weiterer Grund für kleine Wohnungen oder sogar 1-Zimmer-Wohnungen ist, dass Minimalismus immer mehr zum Trend wird und viele Menschen deshalb gar nicht viel Wohnraum brauchen. Sie besitzen nicht viel und brauchen daher auch nicht viel Platz, um ihre Sachen unterzubringen. 

Es gibt also viele Gründe, warum kleine Wohnungen immer beliebter werden.

 

 

Klein, aber fein: 7 Experten-Tipps für einen optisch vergrößerten Raum

Aber wie gehst Du als Home Stager:in mit 1-Zimmer-Wohnungen oder auch kleinen Räumen in einer Wohnung um? Wichtig ist es, kleine Räume größer wirken zu lassen und einen Wohlfühlfaktor in den Raum zu bringen, der natürlich zum Objekt und zur Zielgruppe passt. 

Dafür ist eine gelungene Raumoptimierung wichtig. Damit Dir dies auch gelingt, habe ich hier 7 Expertentipps für Dich.

 

Tipp 1: Bringe Ruhe in den Raum

Um das zu erreichen, solltest Du mit möglichst wenigen verschiedenen Materialien und Farben arbeiten. Denn Farben haben eine große Wirkung auf den Raum! Deshalb ist in kleinen Räumen Zurückhaltung angesagt. 

Zu viele Farben lassen einen Raum unordentlich, chaotisch oder sogar erdrückend wirken. 

Besser ist es, sich auf eine Akzentfarbe zu konzentrieren und diese mit 2-3 weiteren Farben aus der Farbfamilie zu ergänzen. 

Um einen kleinen Raum größer wirken zu lassen, eignen sich helle Farben. Töne wie Creme, Beige, helles Grau oder auch zarte Pastelltöne eignen sich besonders gut. 

Das heißt aber nicht, dass Du in der ganzen Wohnung nur auf helle Töne setzen musst. Du kannst ruhig eine kräftige Akzentfarbe als Highlight einsetzen. 

Achte außerdem darauf, den Raum nicht zu überladen und halte Dich sowohl bei der Dekoration als auch bei den Möbeln eher zurück. 

Das Gleiche gilt für die Materialien. Beschränke Dich hier auf wenige, die sich gut kombinieren lassen, gut zueinander passen und nicht zu wuchtig wirken. Auch hier gilt, dass die Materialien dazu beitragen sollten, eine wohnliche und behagliche Atmosphäre im Raum zu schaffen. 

Vor allem natürliche Materialien wie Textilien aus Leinen oder Baumwolle, Möbel aus Holz oder Dekorationen aus Rattan können diesen Wohlfühlfaktor in einen kleinen Raum bringen. 

Hier erfährst Du, wie Du die perfekte Wandfarbe im Home Staging finden kannst. 

 

 

Auch die Raumaufteilung in einem kleinen Raum oder in einer 1-Zimmer-Wohnung spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Ruhe in einen Raum zu bringen. Wähle bewusst, wie Du die Möbel im Raum platzierst. Ein häufiger Fehler, den ich immer wieder sehe, ist, dass die Möbel an den Wänden stehen. Dadurch bleibt die Mitte des Raumes frei und man fühlt sich eingeengt. Traue Dich, die ganze Fläche des Raumes zu nutzen und stelle die Möbel auch mal quer in den Raum. Das kann ein Bett, ein Schreibtisch, ein Regal oder ein Schrank sein. 

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Du so eine ganz natürliche Einteilung des Raumes in verschiedene Bereiche bekommst. Wie Du siehst, kann eine Raumoptimierung ganz viel aus einem kleinen Raum rausholen.

 

Tipp 2: Lasse Bodenfläche frei

Um einen kleinen Raum größer wirken zu lassen, ist es wichtig, so viel Bodenfläche wie möglich freizulassen. Dadurch wirkt der Raum nicht nur größer, sondern auch ordentlicher und aufgeräumter. 

Statt des Bodens solltest Du die Wände stärker nutzen. Das kannst Du mit Wandlösungen erreichen oder indem Du Möbel mit filigranen Beinen wählst. 

Ein freistehendes Regal zum Beispiel wirkt viel raumgreifender und massiver und nimmt optisch viel Raum ein. Schlichte Regale an der Wand wirken dagegen offener und leichter und nicht so erdrückend. 

Bei kleinen Räumen mit wenig Grundfläche ist es besonders wichtig, wirklich jeden Zentimeter des Raumes zu nutzen. Auch in der Höhe! Nutze daher bei Möbeln für kleine Räume Schränke, die bis zur Decke reichen, oder platziere auch Möbel in Ecken und Nischen, damit diese nicht ungenutzt bleiben.

 

 

Tipp 3: Denke groß

Wenn Du einen kleinen Raum einrichtest, solltest Du immer groß denken und Dich nicht in zu kleinen Dekorationen oder Möbeln verlieren. Setze lieber auf wenige große Stücke als auf viele kleine. Wie so oft im Leben gilt auch hier: Weniger ist mehr!

Denn ein minimalistischer und reduzierter Einrichtungsstil lässt einen Raum größer wirken. Achte also darauf, den Raum nicht mit Dekoration zu überfrachten, sondern diese ganz gezielt einzusetzen. Du musst aber auch nicht ganz darauf verzichten. 

Ein Tipp von mir – Du kannst die Dekoration nicht nur auf einem Tisch, einem Schrank oder einer anderen Fläche platzieren, sondern Dich viel mehr auf die Wände konzentrieren. So nimmst Du zum einen keinen Platz im Raum weg und zum anderen wird der Raum dadurch optisch vergrößert. 

Bei Möbeln für kleine Räume solltest Du immer auf die Proportionen achten. Verwende eher große Möbel und mische sie geschickt mit kleineren, damit der Raum nicht zu voll wirkt. Die Möbel sollten aber auch nicht zu groß und wuchtig sein. Verzichte ganz auf robuste und schwere Tische, Schränke, Betten aus Massivholz oder andere sperrige Möbel. Setze stattdessen auf helle, filigrane und schmale Möbel sowie offene Regale oder Schränke, die den Raum größer wirken lassen.

 

 

Tipp 4: Arbeite mit Licht

Um eine optische Weite im Raum zu erreichen, ist es wichtig, dass der Raum gut beleuchtet ist. Wenn der Raum oder die Wohnung über große Fenster verfügt, sollte man diese nicht verhängen, sondern so viel Tageslicht wie möglich in den Raum lassen. 

Aber nicht jede Wohnung hat diesen Luxus. Ist dem so, dann setze geschickt die richtige Beleuchtung ein. Neben der Deckenbeleuchtung, die ein absolutes Muss ist, kannst Du auch Wandleuchten, Stehlampen, Tischlampen oder indirektes Licht mit LED-Streifen einsetzen. Das lässt den kleinen Raum nicht nur größer wirken, sondern bringt auch einen angenehmen Wohlfühlfaktor in den kleinen Raum.

 

Tipp 5: Verwende vielseitige Möbel

Sei kreativ bei der Verwendung von Möbeln und sieh mehr in einem Möbelstück, als es auf den ersten Blick scheint. Aus einem Schreibtisch kann ein Esstisch werden, aus einem Sessel ein Gästebett oder aus einem Stuhl ein Nachttisch. 

Auch ein Sofa kann zum Bett werden, aber da scheiden sich die Geister! Ich für meinen Teil versuche immer, ein richtiges Bett in meine Stagings zu integrieren, weil man darin besser schläft. 

Aber für andere ist der Schlafkomfort nicht so wichtig und sie achten mehr auf die Raumoptimierung. 

Bei den Möbeln für kleine Räume ist darauf zu achten, dass sie praktisch und robust sind, aber auch flexibel genutzt werden können. Auch Möbel, die sich stapeln, zusammenklappen, ineinander schieben oder rollen lassen, sind in kleinen Räumen immer praktisch, um Platz zu sparen.

 

 

Tipp 6: Nutze die Höhe voll aus

Nutze in einem kleinen Raum wirklich jede Fläche, die Dir zur Verfügung steht. Dazu gehört auch die Höhe!

In einer Altbauwohnung, in der mehr Höhe zur Verfügung steht, kannst Du zum Beispiel ein Hochbett nutzen, was der absolute Klassiker ist. Denn damit ziehst Du optisch eine 2. Ebene ein und hast unter dem Bett Platz gewonnen, den Du nutzen kannst. 

Du kannst aber auch deckenhohe Schränke oder Regale einbauen. Das heißt, achte darauf, dass die Möbel nicht in die Breite, sondern in die Höhe gehen. Das spart Platz, ohne dass Stauraum verloren geht.

 

 

Tipp 7: Arbeite mit Reflexionen

Eine weitere Möglichkeit, einem kleinen Raum mehr Weite zu verleihen, ist die Verwendung von Spiegeln und Glasmöbeln. 

Es muss nicht gleich ein Spiegelpalast sein, aber schon ein großer Spiegel an der Wand kann den Raum größer wirken lassen. Es sieht dann so aus, als würde der Raum über den Spiegel hinausgehen. Außerdem reflektieren Spiegel das Tageslicht, was den Raum noch größer erscheinen lässt. 

Spiegel können mit indirekter Beleuchtung kombiniert werden, wodurch sich der Spiegel optisch von der Wand abhebt und die Beleuchtung zusätzliches Licht spendet. 

Auch Möbel aus Glas eignen sich immer für kleine Räume. Sie wirken nicht so wuchtig und schwer und auch sie reflektieren das Tageslicht, wodurch der Raum größer wirkt. Das bringt zusätzlich eine gewisse Leichtigkeit in den kleinen Raum.

 

 

So planst du richtig einen kleinen Raum im Home Staging

Wenn Du als Home Stager:in einen Auftrag für eine kleine Wohnung oder eine 1-Zimmer-Wohnung bekommst, solltest Du auch hier zuerst ein Home Staging Konzept erstellen. Plane wirklich jeden Zentimeter des Raumes, lege fest, welche Farben und Materialien Du verwenden möchtest und welche Möbel zum Einsatz kommen sollen. Versuche, wirklich alles aus dem Raum herauszuholen!

Damit Dir das gelingt, hier noch 3 wertvolle Tipps: 

Tipp 1: Beachte meine 7 Tipps oben. Sie gelten nicht nur für kleine Wohnungen, sondern für jeden kleinen Raum. 

Tipp 2: Plane jeden Zentimeter genau! Zeichne alle Möbel und Einbauten in einen Grundriss ein. Das hilft, die Größenverhältnisse besser einzuschätzen und noch nutzbare Flächen zu finden. 

Tipp 3: Farben geschickt einsetzen. Weiß reflektiert das Licht am stärksten und öffnet den Raum optisch. Aber auch helle und kühle Farben haben diesen Effekt.

Du möchtest wissen, wie Du in nur 5 Schritten ein Home Staging Konzept erstellen kannst? Das verrate ich Dir hier. 

 

Die Do’s & Dont’s in kleinen Räumen im Home Staging

Du hast von mir schon einige Tipps erhalten, wie Du einen kleinen Raum optisch vergrößern kannst und auch, wie Du als Home Stager:in einem solchen Raum richtig planen kannst. Ich habe aber auch noch ein paar allgemeine Do’s & Dont’s, die Du unbedingt beachten solltest.

 

Das kannst Du in kleinen Räumen tun

Verwende ein einheitliches Farbschema aus hellen und kühlen Farben in kleinen Räumen. Du kannst zum Beispiel ein weißes Sofa vor eine weiße Wand stellen. Dadurch verschmilzt dieses große Möbelstück fast mit der Wand und nimmt weniger Platz ein. 

Auch wenn Schrankwände immer noch sehr beliebt sind, solltest Du in einem kleinen Raum oder in einer 1-Zimmer-Wohnungen darauf verzichten. Verwende stattdessen Wandregale.

 

 

Das solltest du nicht in kleinen Räumen tun

Es gibt aber auch Dinge, die Du in kleinen Räumen vermeiden solltest. 

Verwende zum Beispiel keine unruhigen Muster bei Möbeln oder Textilien. Denn je ruhiger und aufgeräumter ein Raum wirkt, desto größer erscheint er. 

Um Unruhe und Unordnung zu vermeiden, verwende keine kleinteiligen Dekorationen und verwende auch keine dunklen Dekorationen. Auch bei der Möblierung sollte auf dunkle Möbel verzichtet werden, da sie optisch schwerer wirken und den zur Verfügung stehenden Platz einschränken.

Weitere 14 Fehler, die man beim Home Staging besser nicht machen sollte, verrate ich hier!

 

Das solltest Du Dir bei kleinen Räumen merken

• • Kleine Wohnungen sind nicht nur bei Studenten beliebt
  • Mit den richtigen Tipps und Tricks kann jeder Raum größer und weiter erscheinen
  • Um das zu erreichen, solltest Du: 
    • 1. Ruhe in den Raum bringen
    • 2. So viel Bodenfläche wie möglich freilassen
    • 3. Groß denken und Dich nicht in kleinteiliger Dekoration oder Möbeln verlieren
    • 4. Arbeite mit Tageslicht und indirektem Licht
    • 5. Verwende vielseitig einsetzbare Möbel
    • 6. Nutze auch unbedingt die Höhe eines Raums aus
    • 7. Arbeite mit Reflexionen wie einem Spiegel oder Glas
  • Für ein gelungenes Home Staging ist die richtige Planung wichtig. Befolge hierfür meine Tipps, verplane wirklich jeden Zentimeter genau und setze Farbe in der Raumplanung gezielt ein
  • In kleinen Räumen solltest Du unbedingt ein einheitliches Farbschema nutzen und die Wand als Fläche nutzen
  • Vermeide es, unruhige und dunkle Möbel und Textilien zu nutzen sowie kleinteilige Dekoration

 

Lass kleine Räume größer wirken im Home Staging

Eine kleine Wohnung oder eine 1-Zimmer-Wohnung einzurichten, ist nicht immer einfach. Denn der Platz ist begrenzt und trotzdem möchte man alles so unterbringen, wie man es gewohnt ist. Daher ist eine optimale Raumoptimierung wichtig, die du erreichen kannst, wenn Du meine heutigen Tipps befolgst.

Denn durch die richtige Auswahl von Farben, Materialien und Möbeln, aber auch durch den gezielten Einsatz von Dekoration kannst Du es schaffen, dass ein kleiner Raum größer wirkt. 

Versuche immer eine Wohlfühlatmosphäre und Gemütlichkeit in einen kleinen Raum zu bringen, denn genau das braucht ein solcher Raum. 

Ziel deines Home Stagings sollte immer sein, alle Möbel so im Raum zu platzieren, dass sie harmonisch zueinander passen, funktional sind und gleichzeitig dem Raum Weite und Größe verleihen, damit der Raum nicht noch kleiner oder erdrückender wirkt.

 

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